Yoko Tawada, geboren am 23. 3. 1960 in Tokio. Mit 22 Jahren zog sie nach Hamburg, seit 2006 lebt sie in Berlin, hält sich aber regelmäßig auch in Japan sowie in den USA und in Frankreich auf. Sie studierte zuerst russische, dann deutsche Literatur an den Universitäten Waseda (Tokio), Hamburg und Zürich. Ihre Promotion erfolgte 1998 bei Sigrid Weigel. Zahlreiche Reisen haben Tawada auf fast alle Kontinente und teils auch in entlegene Regionen der Welt geführt. Ihre ersten Texte erschienen ab 1986 in Deutschland in der Übersetzung von Peter Pörtner und mehrheitlich in zweisprachigen Ausgaben im Tübinger konkursbuch Verlag Claudia Gehrke. Ab Mitte der 1990er Jahre schreibt Tawada zunehmend auch auf Deutsch. In Japan veröffentlicht sie seit 1991. Einige ihrer Texte wurden nur in einer der beiden Sprachen veröffentlicht. In den deutschen Publikationen standen Gedichte, kurze Prosatexte und Theaterstücke (teils im Auftrag des Steirischen Herbstes) am Beginn; ab 2000 dominieren Essays und umfangreichere Prosabücher. In Japan überwiegt mit Erzählungen, Romanen sowie Essaysammlungen das Prosawerk.
Tawada wurde in Japan mit den bedeutendsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Ähnlich ist die Situation in Deutschland. International gilt Tawada als repräsentative Vertreterin exophoner zeitgenössischer Literatur. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und war Writer in Residence an ...